Schallschutz Kurz erklärt

Wertvolle Stille erleben, dank dem richtigen Schallschutz.

In dem Gedicht „Die fromme Helene“ von Wilhelm Busch aus dem Jahr 1872 heißt es: „[Schall] wird oft nicht schön gefunden, weil [er] stets mit Geräusch verbunden.“

Über 150 Jahre später dreht sich unsere Welt schneller, ist lauter und wird überfrachtet von einer Vielzahl optischer, akustischer, olfaktorischer und haptischer Eindrücke. Ruhe und Entspannung haben heute mehr denn je Seltenheitswert und müssen im Alltag gezielt gesucht werden. Daher erlangt die Thematik „Schutz vor Lärm und störenden Geräuschen“ einen überaus hohen Stellenwert. Immerhin beeinflusst RUHE die Gesundheit und das Wohlbefinden eines jeden Einzelnen von uns, ganz besonders in den eigenen vier Wänden.

30 dB

Flüstern

45 dB

ruhiges Wohnviertel

65 dB

Unterhaltung

90 dB

Straßenverkehr

100 dB

Presslufthammer

Gut zu wissen

Um Ruhe durch Geräuschreduktion zu gewährleisten, benötigt ein Wohngebäude also einen passenden Schallschutz. Wie man diesen auf bauliche Weise erreicht, ist Aufgabe und Leistung des planenden Büros / Architekten und stellt einen wichtigen Teil der Bauaufgabe dar. Egal ob es darum geht, Anforderungen an den Mindestschallschutz oder an einen erhöhten Schallschutz zu erfüllen: durch passende, schalldämmtechnisch optimierte Produkte an der Fassade (außen) und passende Trennwände und -decken (innen) lassen sich diese Eigenschaften optimieren und durch entsprechende rechnerische Nachweise umsetzen.

Gut geplant

Der Planer unterscheidet zwischen Körperschall, der sich über Bauteile ausbreitet, und Trittschall, der durch „Begehen“ bzw. durch Betreten verursacht und durch Decke und Boden sowie deren benachbarte, angrenzende Bauteile (Flanken) übertragen wird. Eine Faustregel besagt: Schwere Materialien erzielen eine gute Schalldämmung. Dies gilt für viele mineralische Baustoffe, z.B. für Ziegel. Grund dafür ist die hohe Rohdichte des Baumaterials. Doch die Masse allein reicht hier nicht aus, wichtig sind dabei auch die richtige Planung und Ausführung. Wirksamen Schallschutz erreicht man nicht nur durch die Wand selbst, sondern auch durch ihre (schalltechnische) Entkopplung von anderen angrenzenden Bauteilen, die Schall aus Nebenräumen weiterleiten können.

Gut gemacht

Mit modernen Ziegeln beispielsweise und zahlreichen, dazu passenden Ergänzungsprodukten können solche kritischen und geräuschempfindlichen Stellen optimiert werden. Das bewährt sich nicht nur bei Außenwänden, sondern auch bei Wohnungstrennwänden von Mehrfamilien- oder Reihenhäusern. Bei der in Ballungszentren üblichen verdichteten Bauweise – also viele Wohnungen auf kleiner Grundfläche – wird der Schallschutz schnell zum Qualitätsmerkmal. Um auch innerhalb der Wohnung diesen Komfort zu bieten, gibt es spezielle Innenwandziegel mit großen Zwischenräumen. Diese werden nach dem Aufmauern mit Beton verfüllt und bieten einen besonders hohen Schallschutz, beispielsweise im künftigen Schlafzimmer.

Titelfoto: iStock, fizkes