Jonas Keck hat die beiden klimabewussten Bauprojekte entworfen und ihre Umsetzung geplant. Der Bauingenieur ist seit einem Jahr BIM-Modeler bei Grimm. Sein Aufgabenbereich umfasst die Ausführungs- und Genehmigungsplanung. Wir haben ihn getroffen und wollten von ihm wissen:
Welche Vision schwebte Ihnen bei der Planung der Projekte vor?
Die Vision des nachhaltigen Bauens mit all seinen Aspekten, also der ökonomisch, ökologisch und soziokulturell nachhaltige Einsatz von Ressourcen, die gleichzeitig eine langfristige Funktionalität und Nutzerzufriedenheit gewährleisten und damit einen attraktiven Wohnraum für viele Generationen sicherstellen.
Warum haben Sie sich für den Ziegel entschieden?
Die Mauerwerksbauweise hat sich über viele Jahrzehnte weltweit bewährt und setzt in der Baubranche Maßstäbe, weil gerade der moderne, großformatige Hintermauerziegel enormes Potential bietet, nachhaltig zu bauen. Durch ihn wird die monolithische Bauweise möglich, die Maßstäbe bezüglich ihrer Robustheit, Dauerhaftigkeit und Widerstandsfähigkeit gegenüber allen heute oder in Zukunft aufkommenden Einwirkungen setzt.
Nachhaltigkeitsaspekte haben die Planung von Beginn an maßgeblich beeinflusst. Inwiefern haben diese Aspekte Ihre Entwurfsprozesse und die Materialwahl beeinflusst?
Aufgrund der Aktualität des nachhaltigen Bauens ist auch die sogenannte Kreislaufwirtschaft ein wichtiges Thema, hierbei spielt die Recyclingfähigkeit und die Lebenszyklusanalyse eine entscheidende Rolle. Dies bedeutet, dass das Zusammenwirken aller Bauprodukte über die gesamte Lebensdauer des Gebäudes im Hinblick auf Beschaffung, Herstellung, Schadstofffreiheit, ökologische Wirkungen, Lebenszykluskosten, etc. , sowie die bestmögliche Recyklierbarkeit von großer Bedeutung ist. Diese Anforderungen erfüllt der Ziegel alle! Neben diesen Themen ist es uns bei der Firma Grimm wichtig, Gebäude zu entwerfen und zu bauen, die barrierefrei in jeder Lebenslage einwandfrei nutzbar sind.
Worin sehen Sie aus fachlicher Sicht die größten Chancen aber auch Herausforderung beim klimabewussten Bauen?
Herausforderungen sehe ich bei den derzeitig noch höheren Kosten für Material und Mehraufwand in der Baustellenkoordination für nachhaltige QNG zertifizierte Gebäude. Sobald sich diese Planungs- und Koordinierungsprozesse jedoch etabliert haben, sehe ich die überwiegenden Chancen des klimabewussten Bauens. Neben den bereits genannten Vorteilen erlebe ich bei der Firma Grimm die digitale Planungsphase mit BIM und den virtuellen Gebäudemodellen und sehe hier einen wahren Game-Changer. Gebäude können auf diese Weise ganz neu und ganz anders durchdacht werden. Dadurch können wir Varianten aufzeigen und Szenarien durchspielen, um den Bauherrn in seiner Entscheidungsfindung zu unterstützen, ein nachhaltiges Gebäude zu bauen.
Worauf freuen Sie sich am meisten, wenn die Projekte abgeschlossen sind?
Auf zukünftige spannende Projekte mit neuen Herausforderungen
Bild: ©Grimm GmbH