Ökobilanzierung von Ziegelbauweisen – QNG-Benchmarks sicher erreichen

Die ökologische Bilanzierung und Bewertung von Gebäuden spielt eine zentrale Rolle in der modernen Bauplanung. Besonders im Kontext des klimafreundlichen Neubaus (KfN) und der Fördermöglichkeiten durch das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) ist die Frage der Ökobilanzierung von (Ziegel-)Bauweisen von großem Interesse. Zwei aktuelle Studien untermauern, dass sowohl die monolithische als auch die zweischalige Ziegelbauweise alle relevanten QNG-Benchmarks erfüllen können – und somit für eine KfN-Förderung qualifiziert sind.

 

Monolithische Bauweise – Effizient und nachhaltig

Die Ergebnisse der aktuellen LCEE-Studie zur monolithischen Bauweise unterstreichen, dass nicht nur ein hohes Maß an Energieeffizienz, sondern auch eine annehmbare CO2-Bilanz erreichbar sind. Dazu wurden zwei Beispielgebäude mit verschiedenen monolithischen Außenwandkonstruktionen rechnerisch erfasst.  Untersucht wurden die Gebäudekategorien Einfamilienhaus (EFH) und Mehrfamilienhaus (MFH) mit hochwärmedämmenden Ziegeln, welche über exzellente Dämmeigenschaften verfügen (z.B. ein 42,5 cm dicker Ziegel mit Dämmstoff-Füllung und einer Wärmeleitfähigkeit von 0,065 W/(mK)).

 

Die Analyse zeigt, dass sowohl das EFH als auch das MFH die strengen Anforderungen des QNG-PLUS (24 kg CO2-Äqu./(m²NRF*a)) und QNG-PREMIUM (20 kg CO2-Äqu./(m²NRF*a)) über einen Bilanzierungszeitraum von 50 Jahren zuverlässig einhalten können.

 

Zweischalige Bauweise – Ästhetisch und klimabewusst

Auch die zweischalige Ziegelbauweise, die in einer separaten LCEE-Studie untersucht wurde, bietet hervorragende ökologische Eigenschaften. Hier wurden die gleichen Gebäudetypen untersucht und die Ergebnisse der Ökobilanz über 50 Jahre bewertet. Die Studie zeigt, dass auch beim Einsatz einer Außenwandkonstruktion mit architektonisch und ästhetisch ansprechendem Ziegelverblendmauerwerk die Anforderungen der QNG-Benchmarks erfüllt werden können.

Diese Bauweise bietet dabei besonders viel Flexibilität, da sie unterschiedliche Dämmmaterialien und -stärken zulässt, was eine maßgeschneiderte Anpassung an die spezifischen Anforderungen des Gebäudes an jeden erdenklichen energetischen Standard ermöglicht.

Quelle: BVZi

 

Lebenszyklusbetrachtung – Vorteile über die Zeit

Ein wesentlicher Aspekt bei der Ökobilanzierung ist die Lebenszyklusbetrachtung über einen längeren Zeitraum. Beide Studien legen einen Betrachtungszeitraum von 50 Jahren zugrunde, was den derzeitigen QNG-Bilanzierungsregeln entspricht. Besonders erwähnenswert ist dabei, dass die Ergebnisse bei einer längeren Nutzungsdauer, etwa über 80 oder 100 Jahre, noch deutlich niedriger ausfallen würden. Durch die Langlebigkeit von Ziegeln und deren hervorragende thermische Eigenschaften verteilen sich die gebäudebezogenen CO2-Emissionen über einen längeren Zeitraum ohne zusätzliche Instandsetzungsmaßnahmen. Dies zeigt, dass Ziegelbauweisen langfristig einen positiven Beitrag zur Ressourcenschonung leisten können und gleichzeitig den aktuellen Anforderungen an die Verminderung von Umweltauswirkungen für mehr Klimaschutz gerecht werden.

 

Zukunftssicher Bauen – Warum ist QNG heutzutage relevant?

Da der Fokus auf umweltfreundliches und energieeffizientes Bauen in den nächsten Jahren weiter steigen wird, schafft die QNG-Zertifizierung eine Grundlage, um Gebäude zukunftssicher zu machen. Dies kann auch einen Wettbewerbsvorteil auf dem Immobilienmarkt darstellen, da nachhaltig zertifizierte Gebäude oft eine höhere Nachfrage und Wertstabilität aufweisen. Weiterhin profitieren QNG-zertifizierte Gebäude oft von niedrigeren Betriebskosten, etwa durch höhere Energie- und Ressourceneffizienz. Durch die QNG-Zertifizierung wird sichergestellt, dass solche Einsparpotenziale von Beginn an berücksichtigt werden.

 

Die QNG-Zertifizierung hat sich inzwischen zu einem beliebten Instrument entwickelt, um sowohl rechtlichen Vorgaben als auch den steigenden gesellschaftlichen Anforderungen gerecht zu werden. Zudem bietet sie wirtschaftliche Vorteile und schafft Vertrauen bei Investoren, Bauherren und Nutzern gleichermaßen.

Fazit: Nachhaltiges und gefördertes Bauen mit Ziegel geht

Die Ergebnisse beider Studien zeigen deutlich, dass sowohl die monolithische als auch die zweischalige Bauweise zukunftsorientierte Lösungen bieten, die die Anforderungen an klimabewusstes Bauen erfüllen. Für Bauherren, die auf Nachhaltigkeit setzen und die Fördermöglichkeiten im Rahmen de KfN-Förderung nutzen möchten, bieten Ziegelbauweisen somit eine solide und ökologisch sinnvolle Grundlage für mehrere Generationen.

 

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