Brandschutz kurz erklärt

Damit der Traum vom Haus nicht in Flammen aufgeht.

Das Motto der Feuerwehr lautet: „Vorbeugen ist besser als löschen!“. Niemand möchte der Grund für einen Feuerwehreinsatz sein, denn wenn die Besatzung ausrückt, heißt das nie etwas Gutes. Das eigene Leben und sein Eigentum zu schützen hat für jeden Menschen höchste Priorität und gerade in dicht besiedelten Gebieten kann ein Hausbrand verheerende Folgen haben. Wie also kann man sich selbst vor diesem persönlichen Worst-Case-Szenario schützen und mit welchen Materialien sollten Gebäude errichtet werden, um einen optimalen Brandschutz zu erreichen?

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Gut zu wissen

Nachdem Ton bei etwa 1000 Grad Celsius gebrannt wurde, sind die fertigen Ziegelprodukte auch bei diesen Temperaturen hitzebeständig. Dieselben Eigenschaften, die Ziegel hervorragend für Feuerstellen eignen, führen im Hausbau zu einem hohen Brandschutz. Wer massiv mit Ziegeln baut, sorgt aber nicht nur für mehr Sicherheit in den eigenen Wänden, sondern spart auch Kosten bei der Versicherungsprämie. Diese kann für massive Wohngebäude aus Ziegelmauerwerk bis zur Hälfte günstiger sein als für Gebäude aus brennbaren Baustoffen.

Gut geplant

Eine fachgemäße Ausführung vorausgesetzt, gelten gilt Ziegelmauerwerk als ideale Baukonstruktion zur Trennung von Brandabschnitten sowie zur Sicherung von Fluchtwegen. Selbst schlankere Ziegelwände, beispielsweise Innenwände, sind bereits in die hohe Feuerwiderstandsklasse F90 eingestuft. Im Falle eines Hausbrandes bleiben den Bewohnern somit mindestens 90 Minuten Zeit, sich in Sicherheit zu bringen. Die Feuerwehr hat ebenfalls 90 Minuten Zeit, Personen aus dem Gebäude zu retten und den Brand zu löschen, bevor die Konstruktion aus statischer Sicht angegriffen wird und ggf. nicht mehr tragfähig ist.

Gut gemacht

Ziegelprodukte bringen im Hinblick auf Brandschutz gleich mehrere Vorteile mit sich: Sie brennen nicht und haben lange Widerstandszeiten. Schon mit einer schlanken 11,5 Zentimeter dicken Innenwand wird die höchste Feuerwiderstandsklasse F 90 erreicht, welche bei allen Gebäudeklassen gefordert ist. Jedoch weitaus gefährlicher bei Bränden sind die durch den Abbrand hervorgerufenen Rauchgase. Je nach Material entstehen hier giftige Stoffe, die dann über die Atemluft in den Körper gelangen. Beim Verbrennen von organischem Material wie Holz, Fett oder Wolle entstehen Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). PVC und andere organochlorhaltige Materialien erzeugen teilweise Polychlorierte Dibenzodioxine und -furane (PCDD/PCDF). Nichtbrennbare Ziegelprodukte hingegen setzen keinerlei giftige Rauchgase frei.

Titelfoto: iStock, coffeekai